Tagesaktuelle Darstellung des Leerstands
Das Hauptziel des Projekts besteht darin, Informationen über den Leerstand auf Knopfdruck
verfügbar zu machen. Dabei kann die jeweilige Gemeinde tagesaktuell abrufen,
welche Baugründe unbebaut sind und welche Gebäude leer stehen. Auch zeitliche
Entwicklungen lassen sich darstellen. Durch die innovative Software ist das
mühsame händische Erheben der Leerstände nicht mehr nötig, und die Daten sind
stets aktuell.
Datenqualität ist ausschlaggebend
Mithilfe von künstlicher Intelligenz verknüpft das Tool verschiedene Daten, die in den
Gemeinden vorliegen. In den letzten Monaten wurde dabei viel Zeit in die
Datenqualität investiert: Die Pflege einiger Register, etwa dem Adress-,
Gebäude- und Wohnungsregister (AGWR), unterliegt den Gemeinden selbst. Je
exakter und aktueller diese Daten sind, desto genauer kann das Tool auch die
Leerstände und Brachflächen ausgeben. Das Ergebnis ist eine zweidimensionale
Darstellung der Gemeinde im Systembrowser, in der die relevanten Flächen
markiert sind. Alle Daten bleiben vollständig bei der Gemeinde und gehen nicht
nach außen.
Erste Erfahrungen in den Gemeinden
In den letzten Wochen sammelten die 14 Projektgemeinden erste Erfahrungen mit dem Tool. Die
Handhabung ist einfach und kann gut in den Alltag am Gemeindeamt integriert
werden. Mit verschiedenen Filterfunktionen kann die gewünschte Abfrage
präzisiert werden, etwa um festzustellen, welche Wohnung in einem
Mehrparteienhaus gerade leer steht. Die Daten können auch exportiert und in das
bestehende Geoinformationsprogramm der Gemeinde eingespielt werden. Dort kann
z.B. festgestellt werden, ob eine bestimmte unbebaute Fläche bereits über einen
Anschluss zur Ortswasserleitung verfügt oder nicht.
Wichtige Kennzahlen der Region: Baulandüberhang und Gebäudeleerstand
Nicht nur die 14 Gemeinden, sondern auch deren beide Kleinregionen Ostarrichi-Mostland und
Donau-Ybbsfeld und die Wirtschaftsraum Amstetten GmbH sind Beteiligte des
Projekts. In einer großen Sitzung im Juni haben sich alle Beteiligten über das
Projekt ausgetauscht. Dort wurden auch erstmals die Ergebnisse der Gemeinden zu
wichtigen Kennzahlen für die Region zusammengeführt. Der Baulandüberhang
beschreibt, wieviel gewidmetes, aber nicht bebautes Bauland es gibt. Die Region
liegt hier mit ca. 18% unter dem NÖ Durchschnitt (22%), hat also einen
geringeren Bodenverbrauch. In den ersten Erhebungen zeigt sich auch, dass
aktuell ca. 16% der Haushalte in der Region leer stehen.
Bewusstsein für Potenzial schärfen
Die Möglichkeit, Leerstände und Leerflächen so einfach sichtbar zu machen, birgt
eine große Chance: Die Verantwortlichen in der Gemeinde werden für diese Themen
sensibilisiert. Potenziale, die im Leerstand stecken, können dann besser
ausgeschöpft werden. Die Gemeinden bekommen damit eine gute Grundlage, um den
Bodenverbrauch zu reduzieren und unsere Ressourcen zu schonen.
Vorreiterregion in ganz Österreich
Der Großraum Amstetten beschreitet mit diesem Projekt neue, innovative Wege: Diese Art der
Sichtbarmachung von Leerständen und Leerflächen ist ganz neu und bietet große
Chancen. Durch die Vernetzung in den Kleinregionen und mit der Wirtschaftsraum
Amstetten GmbH bietet sich eine große Chance, diese Themen stark auf regionaler
Ebene zu platzieren. Außerdem positioniert sich die Region als Vorreiterin in
der digitalen Erhebung von Leerständen und Leerflächen in ganz Österreich.
Weitere Arbeit im Sommer und Herbst
Im Sommer und Herbst wird weiter am Projekt gearbeitet. Die Informationen aus den einzelnen
Gemeinden sollen anschaulich und gut lesbar auf regionaler Ebene
zusammengeführt werden. Durch die Zusammenarbeit und Abstimmung in der Region
soll das vorhandene Potenzial besser genutzt werden. Im Herbst wird dann
definiert, in welchen Abständen sich die Region zum Thema austauscht und mit
welchen Strategien die einzelnen Gemeinden zum Thema Leerstand und Brachflächen
weiterarbeiten können.
Zitate:
Michaela Hinterholzer, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Oed-Oehling, Sprecherin der
Kleinregion Ostarrichi-Mostland: "Die ersten Erfahrungen mit
dem neuen Tool zur Leerstandsanalyse sind sehr vielversprechend. Es erleichtert
unsere tägliche Arbeit erheblich und bietet uns wertvolle Einblicke in die
ungenutzten Potenziale unserer Gemeinde und darüber hinaus. Dieses Projekt
stärkt die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch in unserer
Region."
Johannes
Pressl, Bürgermeister der Marktgemeinde Ardagger, Sprecher der Kleinregion Donau-Ybbsfeld
und Präsident des Österreichischen Gemeindebunds: "Mit der
Einführung dieses digitalen Tools haben wir einen bedeutenden Schritt in
Richtung einer nachhaltigen und effizienten Nutzung unserer regionalen
Ressourcen gemacht. Die tagesaktuellen Daten und die präzise Analyse von
Leerständen ermöglichen es uns, fundierte Entscheidungen zu treffen und damit den
Bodenverbrauch zu minimieren. Dieses Projekt zeigt einmal mehr, wie Innovation
und Technologie die kommunale Verwaltung revolutionieren können."
Kooperationspartner des Projekts:
· Kleinregion Donau-Ybbsfeld: Ardagger, Blindenmarkt, Ferschnitz, Neustadtl/Donau, St. Georgen/Ybbsfelde
· Kleinregion Ostarrichi-Mostland: Amstetten, Euratsfeld, Neuhofen/Ybbs, Oed-Oehling, Wallsee-Sindelburg, Winklarn, Zeillern
· Allhartsberg, Aschbach-Markt
· Wirtschaftsraum Amstetten GmbH
Projektlaufzeit: Oktober 2023 bis Ende 2024
Foto:
V.l.n.r.: Johann Weingartner (Bürgermeister Euratsfeld), Klaus Nagelhofer (geschäftsf.
Gemeinderat Wallsee-Sindelburg), Rosemarie Demel (Amtsleiterin Euratsfeld),
Martina Gaind (geschäftsf. Gemeinderätin Blindenmarkt), Michael Hülmbauer
(Bürgermeister Ferschnitz), Alois Reithner (Amtsleiter Blindenmarkt), Franz
Kriener (Bürgermeister Neustadtl/Donau), Franz Zehethofer (Bürgermeister
Viehdorf), Anton Spreitz (Amtsleiter Zeillern), Maria Seisenbacher
(Amtsleiterin Viehdorf), Friedrich Pallinger (Bürgermeister Zeillern), Doris
Gugler (Dorf- und Stadterneuerung), Johann Bachinger (Bürgermeister
Wallsee-Sindelburg), Günther Sterlike (Geschäftsführer Wirtschaftsraum
Amstetten GmbH), Michaela Hinterholzer (Bürgermeisterin Oed-Oehling), Michael
Schuller (Amtsleiter Neuhofen/Ybbs), Christoph Haselsteiner (Bürgermeister St.
Georgen/Ybbsfelde), Maria Kogler (Bürgermeisterin Neuhofen/Ybbs), Wilhelm Moser
(Amtsleiter Ardagger), Stephan Schachinger (Dorf- und Stadterneuerung)
Nicht am Bild: Johannes Pressl (Bürgermeister Ardagger), Christian Haberhauer (Bürgermeister
Amstetten), Sabine Dorner-Leyerer (Bürgermeisterin Winklarn), Martin
Schlöglhofer Bürgermeister Aschbach-Markt), Anton Kasser (Bürgermeister
Allhartsberg)
Copyright: Dorf- und Stadterneuerung