Die 2.250 Einwohner zählende Marktgemeinde Allhartsberg gehört dem Gerichtsbezirk Waidhofen/Ybbs an. Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Allhartsberg und Kröllendorf, die beiden Katastralgemeinden werden wiederum aus 22 Ortsteilen gebildet. Das Gemeindegebiet umfasst den nördlichen Abhang des Sonntagberger Rückens und mehrerer seiner Nebenrücken, von denen einer die Ortschaft Allhartsberg trägt.
Die Gemeinde erstreckt sich weiters über die Talsohle am rechten Ufer der Ybbs sowie über die weite Ebene zwischen Ybbs und Zauch mit dem Dorf Wallmersdorf und die Talsohle am linken Ufer der Zauch im Bereich von Hiesbach.
Sie grenzt an die Gemeinden Sonntagberg, Kematen/Ybbs, Amstetten (Ulmerfeld-Hausmening), Neuhofen/Ybbs, Randegg und Waidhofen/Ybbs (St. Leonhard/Wald).
Das Flächenausmaß beträgt 21,4 km². Der Boden besteht durchwegs aus Sandsteinen der Flyschzone, Konglomeraten und Schotterablagerungen. Er dient größtenteils der landwirtschaftlichen Nutzung und nur am Abhang des Sonntagberger Rückens befinden sich zwei größere Waldgebiete, der Steyrer Wald und der Schönbichler Wald.
Das älteste Zeugnis der Geschichte stellt der im Volksmund unter "Türkenhügel" bekannte, in der Flur Burgstall gelegene Erdwall dar, bei dem es sich um eine urzeitliche Abschnittsbefestigung handelt. Die Anlage befindet sich auf einem Plateau zwischen den steilen Abfällen zum Kalkofengraben und zur Ybbs. Grabungen im Jahr 1954 erbrachten Keramik- und Knochenfunde, die dem Ende der Frühbronzezeit sowie der Urnenfelderkultur zugeschrieben wurden.
Der Ort reicht in das 10. Jahrhundert zurück. Der Name scheint erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1116 als "Adelhartesperge" auf. In diesem Jahr übergibt Bischof Ulrich von Passau dem Kloster Seitenstetten die Pfarre Aschbach mit ihren Tochterkirchen, darunter auch Allhartsberg. Graf Gero von Seeburg und Gleiß stattet die Kirche mit Gütern aus.
Größere Bedeutung dürfte Marquard von Alhartsperge aus dem Geschlecht der Preuhaven von Steyr gehabt haben. Im 14. Jahrhundert erwarb das Geschlecht "derer von Alhartesperch" im Tauschweg vom damaligen Herrscher Herzog Leopold die Herrschaft Klingenberg in Oberösterreich. Allhartsberg wurde nun landesfürstlich und blieb es bis ins 17. Jahrhundert. 1666 kam das Gebiet der heutigen Rotten Allhartsberg und Maierhofen in den Besitz der Grafen Lamberg aus Steyr.
1529 steckten durchziehende Türkenhorden die Kirche und einen Teil des Ortes in Brand. Die protestantische Religion konnte in Allhartsberg Fuß fassen und eine zeitlang waren hier evangelische Pfarrer tätig. Am Beginn des 19. Jahrhunderts zogen die Kriegsscharen Napoleons plündernd durch Allhartsberg. Nach 1848 wurde die Ortsgemeinde Allhartsberg errichtet. 1972 wurde im Zuge der Gemeindezusammenlegung die Gemeinde Kröllendorf mit dem Ort Wallmersdorf der Gemeinde Allhartsberg angeschlossen.
Die ehemals größtenteils auf agrarischer Grundlage beruhende Erwerbstätigkeit der Gemeindebevölkerung beruht auch heute noch auf 149 landwirtschaftliche Betriebe. Zu großer wirtschaftlicher Bedeutung gelangte die Ybbstaler Obstverwertung, die nicht nur im Inland, sondern auch in Europa und Übersee mit ihren Produkten vertreten ist.
Die der hl. Katharina geweihte Pfarrkirche in Allhartsberg ist wohl im 11. Jahrhundert gegründet worden und kam 1116 an das Stift Seitenstetten. 1310 wird "Alhartsperch" erstmal urkundlich als Pfarre genannt, und 1312 wir ein Pfarrer Alexander erwähnt. Bis 1783 gehörten die Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg und die Pfarre Windhag zum Pfarrsprengel. 1932 ist Kematen-Gleiß als eigene Pfarre ausgeschieden. Der spätgotische Kirchenbau zeigt sich in dominierender Hochlage. Die Außenpartie ist durch Strebepfeiler und zweiteilige Spitzbogenfenster gegliedert und wird von einem Nordturm mit steilem Walmdach überragt. Die dreischiffige spätgotische Halle stammt aus dem Jahr 1503, der einjochige netzrippengewölbte Chor hingegen wurde schon um 1420 errichtet. Der wertvolle Hochaltar stand bis 1677 als Hochaltar in der Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg. Der barocke Pfarrhof wurde 1751 fertiggestellt.
Eine kleine spätgotische Kirche, um 1518 erbaut, steht in Wallmersdorf. Sie ist dem hl. Sebastian geweiht.
Das Dorf "Chrellindorf" wurde bereits 1033 erstmals urkundlich erwähnt. Ein alter Herrschaftssitz ist das Schloß Kröllendorf. Der gut erhaltene Bau dürfte einen frühbarocken Kern enthalten, der im vorigen Jahrhundert umgestaltet worden ist. Die Darstellung Vischers aus 1672 zeigt kaum Übereinstimmungen mit dem heutigen Bau. Im Laufe der Geschichte zählten die Adelsgeschlechter der Wasner, Schirmer, Geyer von Osterburg sowie der Freiherr von Stiebar zu den Besitzern des Gutes.
Die Schule wird erstmals 1736 als Pfarrschule erwähnt und war im Haus Allhartsberg Nr. 10 untergebracht. Im Ortsteil Hiesbach wurde im Gebäude der ehemaligen Volksschule 1976 eine Tagesheimstätte für Behinderte eingerichtet.